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Juli 30, 2020 5 min Lesezeit
Heute möchte ich für Euch die britische Tradition wieder beleben. Dafür zeige ich Euch wie Ihr Eure eigene High-Tea Party zu Hause veranstalten könnt. Die High-Tea Zeremonie ist ein britisches Spektakel. Als solche ist sie in ausgezeichneten Cafés und großen Hotelketten auch hier bei uns zu finden. Freut Euch auf hochwertige Teesorten, hausgemachte Brotaufstriche, feinstes Teegebäck und fluffige Scones! Eine besondere Freude bereitet es mir, eine Atmosphäre mit Freunden und Familie zu kreieren, bei dem sowohl der Genuss im Vordergrund steht, als auch die Idee ein besonderes Erlebnis zu teilen.
Die Teezeremonie wurde im 17. Jahrhundert durch die Oberschicht kultiviert. Die Engländer aßen vornehmlich ein üppiges Frühstück und am Abend ihr üppiges Dinner. Da die Hungerphase jedoch irgendwann zu lang erschien, wurde diese mit Nachmittagstee inklusive Speisen und Small Talk überwunden. Im 18. Jahrhundert wurden die Nationalgetränke Bier und Gin schließlich durch Tee ersetzt. Fortan eroberte Tee die gesamte Kultur und wurde regelmäßig nachmittags getrunken. Wer eine Weile den Alltag eines Briten verfolgt, erkennt, wie tief diese Kultur verankert ist. Wird der Tee nachmittags serviert, spricht man von “Afternoon Tea“. Der High-Tea hingegen ist die stilvolle Variante, die sich eher in die Abendstunden zieht. Some tea, darling?
Eine High-Tea Zeremonie ist kurz gesagt ein opulentes Tee- und Kaffeegedeck, dass in den Nachmittags- bis Abendstunden abgehalten wird. Da es so viel zu probieren gibt, läuft die Zeremonie meistens mehrstündig (2-3 Stunden) ab. Der stilvolle Genuss des Tees steht dabei im Vordergrund. Dafür werden verschiedene Teesorten probiert und zahlreiche Snacks dazu gereicht. Von Süß bis salzig ist alles dabei und man wird garantiert satt!
Holt Euer wertvolles Porzellan und Silberbesteck heraus. Heute wird nicht an Aktionismus gespart. Der britische Adel würde sicherstellen, dass Eure Gäste einen Tisch mit farbenprächtigen Blumen, edlen Teesorten und kleinen Überraschungen entdecken. Eine Teeparty ist der richtige Anlass, um redselig den Verlobungsantrag oder die Schwangerschaft anzukündigen. Bei Tee und Snacks bietet sich außerdem die tolle Gelegenheit, einen besonderen Eindruck bei Freunde und Familie zu hinterlassen. Getreu dem Motto für meine “Kostbaren“ ist mir einfach nichts zu aufwendig. Ja, unter diesen Umständen darf es sogar richtig kitschig werden. Doch bevor es losgeht, schreibt erstmal eine tolle Einladung für die Teeparty. Verschickt eine WhatsApp mit einem Bild einer High-Tea Party. Vergesst außerdem nicht zu erwähnen, dass Eure High-Tea Party bei Euch zu Hause (Garten, Balkon, Wohnzimmer) stattfindet.
Wer ein besonderes Erlebnis schaffen möchte, sollte auf eine tolle Tischdeko achten. Beginnen wir bei der Tischwäsche. Hier wählt Ihr entweder eine weiße oder eine florale Tischdecke . Für hanseatisch-britisches Flair wählt Ihr die blau-gestreifte - die aber nur mit Ostfriesen-Tee servieren! Das Herzstück ist - neben dem Tee - die Etagere mit den Häppchen. Stellt sie in die Mitte des Tisches. Neben echten Blumen z.B. Tulpen wählt Ihr das beste Tischgeschirr aus! Hierzu zähle ich Kuchenteller, Unterteller, tolle Teetassen, verschnörkelte Teelöffel und Gabeln und last but not least: eine üppige Teekanne. Hierfür könnt Ihr Euch gerne in meinem Shop umschauen. Besonders gut zum High-Tea passt meine 900 ml Glaskanne. Solltet Ihr mehr als vier Personen erwarten, könnt Ihr die Sandwiches nicht auf der Etagere, sondern auf einem Silbertablett drapieren.
Im Mittelpunkt der britischen Kultur steht seit Jahrhunderten der Schwarztee. Ich persönlich biete losen Tee an und würde diesen auch empfehlen, da Ihr ihn mehrmals aufbrühen könnt und sich der Geschmack besser entfaltet. Aus meiner Kollektion harmoniert zum britischen High-Tea mein Darjeeling First Flush oder auch mein Ladies und Gentlemen's Breakfast. Ihr müsst Euch aber nicht auf eine Variante festlegen. Serviert drei Variationen als Teebegleitung und schafft ein besonderes Erlebnis. Übernehmt als Gastgeber auch die Rolle des Eingießens. Bereitet die Teetassen erst mit Milch vor und schenkt dann den Tee ein. Fragt Eure Gäste, welche Teesorten sie am meisten genießen, damit zeigt Ihr nicht nur Eure Aufmerksamkeit, sondern lernt auch gleich die Vorlieben kennen. Ganz manierlich! Doch nun soll es weiter gehen mit dem Gebäck und den Snacks.
Die Etagere in der Mitte des Tisches wird traditionell mit verschiedenen Köstlichkeiten belegt. Da der High-Tea bis in die Abendstunden fällt, darf es auch herzhaft werden.
Beginnen wir mit den Sandwiches: Hier kreiert Ihr am besten eine Trilogie. Bestreicht erst mal ⅔ des Weißbrotes mit Frischkäse. Einige Sandwiches werden mit hauchdünnen Gurkenscheiben und Minze belegt, andere mit Lachs oder Roast Beef und Dill. Bei der dritten Variante wird statt Frischkäse Mayonnaise und Senf gestrichen. Dann belegt Ihr die Sandwichhälften mit gekochten Eiern (in dünne Scheiben geschnitten). Als Abschluss schneidet Ihr die doppelten Sandwich-Scheiben in Dreiecke und entfernt die Ränder. Natürlich könnt Ihr auch Vollkornscheiben verwenden, aber machen wir uns nichts vor: am Ende bleibt es Weißbrot. :-)
Zutatenliste Sandwiches:
Als Nächstes geht es an die Scones: Ein echter Brite isst seine Scones stets mit “Clotted Cream” (Rahm) und Marmelade. Der Teig ist fluffig und gleichzeitig deftig, doch für die Zubereitung bedarf es jede Menge Fingerspitzengefühl.
Ich gebe Euch den Tipp das Rezept vorher einmal auszuprobieren, damit Euer High-Tea nicht zum Kaffee-Eklat wird. Wenn Ihr folgende Regeln beachtet, kann aber eigentlich (!) nichts schiefgehen. Gebt alle Zutaten in eine große Schüssel und rührt nur ein paar Mal mit einem großen Löffel um. Am Ende walzt Ihr den Teig mit einer Holznudel und stecht mit einem Glas (ca. 5 cm Durchmesser) Kreise aus. Diese werden dann mit zwei Esslöffel Milch und Eigelb bestrichen und anschließend für ca. 15 Minuten bei 200 °C in den Ofen geschoben.
Zutatenliste Scones (ca. 8-10 Stück)
Zum Abschluss wird es süß: Hier könnt Ihr Euch mit Kuchen und Keksen so richtig austoben, deshalb stelle ich Euch an dieser Stelle einige Varianten vor. Typische englische Kuchensorten sind Ginger Cake, Fudge oder Brownie. Zugegeben sind die letzten beiden echte Kalorienbomben, aber der Genuss soll ja im Vordergrund stehen. Außerdem gibt es noch den typischen englischen “Teekuchen“ – ein Kastenkuchen, der meist mit Kirschen oder anderen Früchten bestückt ist. Beim Gebäck hingegen haben die Schotten den Vorsprung in puncto Tradition und Auswahl. Mit Sicherheit habt Ihr schon schottisches Shortbread am Flughafen oder in gut sortierten Supermärkten gesehen. Die gibt es in allen Variationen. An dieser Stelle verzichte ich auf Rezeptbeschreibungen für Gebäck und Kuchen. Dafür gibt es andere Seiten. Wer jetzt noch Hunger hat, gönnt sich einen Blueberry Muffin.
Viel Spaß beim Genießen Eurer persönlichen High-Tea-Party zu Hause!
Benjamin von TeaClub
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